Der Kilimandscharo ist mit einer Höhe von 5.895 Metern der höchste Berg Afrikas und erhebt sich majestätisch über die Savannen von Tansania. Als freistehender Vulkan ist der Kilimandscharo nicht nur geologisch einzigartig, sondern auch ein Magnet für alle, die eine körperliche Herausforderung und ein unvergleichliches Naturerlebnis suchen. Die Wanderung auf den Gipfel, den sogenannten „Uhuru Peak“, ist nicht nur eine physische Anstrengung, sondern auch eine Reise durch verschiedene Klimazonen und Landschaften, die das Abenteuer umso faszinierender machen.
Wanderung am Kilimandscharo – vielfältige Routen möglich
Es gibt mehrere Routen, die zum Gipfel des Kilimandscharo führen. Wir stellen daher hier eine Auswahl vor, über welche Routen eine Besteigung möglich ist. Die Marangu-Route, oft als „Coca-Cola-Route“ bezeichnet, ist die am häufigsten begangene Route. Sie bietet den Komfort von Hüttenübernachtungen und gilt als eine der einfacheren und kürzeren Routen, die in fünf bis sechs Tagen bewältigt werden kann. Die Strecke führt durch dichte Regenwälder, offene Moorlandschaften und karge alpine Wüsten. Trotz ihrer Beliebtheit ist die Marangu-Route anspruchsvoll und sollte nicht unterschätzt werden.
Die Machame-Route, auch als „Whiskey-Route“ bekannt, ist eine der landschaftlich reizvollsten und daher sehr populär. Sie dauert in der Regel sechs bis sieben Tage und führt die Wanderer durch eine beeindruckende Vielfalt an Ökosystemen. Die Route ist technisch anspruchsvoller als die Marangu-Route, bietet jedoch eine bessere Akklimatisierungsmöglichkeit, was die Erfolgsquote der Besteigung erhöht. Die Lemosho-Route ist bekannt für ihre landschaftliche Schönheit und Abgeschiedenheit. Sie beginnt an den westlichen Ausläufern des Kilimandscharo und dauert sieben bis acht Tage. Diese Route bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Landschaften. Für diejenigen, die sich Zeit nehmen möchten und eine höhere Erfolgsrate anstreben, ist die Lemosho-Route eine ausgezeichnete Wahl.
Die Rongai-Route bietet eine andere Perspektive, da sie von der Nordseite des Berges, nahe der Grenze zu Kenia, startet. Diese Route ist trockener und weniger frequentiert als die südlichen Routen, was sie zu einer guten Wahl für Wanderer macht, die eine ruhigere Erfahrung suchen. Die Rongai-Route ist etwas einfacher und dauert sechs bis sieben Tage. Dann gibt es noch die Umbwe-Route. Sie gilt als die steilste und schwierigste Route auf den Kilimandscharo. Sie richtet sich an erfahrene Bergsteiger, die eine ernsthafte Herausforderung suchen. Die Strecke ist kurz und sehr direkt. Trotz ihrer Schwierigkeiten ist sie bei jenen beliebt, die die Isolation und die unberührte Natur schätzen.
Akklimatisierung und Sicherheit
Die Akklimatisierung ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Besteigung des Kilimandscharo. Da der Aufstieg schnell Höhen über 4.000 Meter erreicht, sind Wanderer einem erhöhten Risiko für die Höhenkrankheit ausgesetzt. Die Wahl einer längeren Route wie der Lemosho- oder Machame-Route kann helfen, das Risiko zu minimieren, da sie eine schrittweise Anpassung des Körpers an die Höhe ermöglicht. Wanderer sollten darauf achten, langsam zu gehen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf die Signale ihres Körpers zu hören.
Sicherheit ist ein weiterer wesentlicher Punkt, den man nicht vernachlässigen sollte. Es wird dringend empfohlen, mit lizenzierten Führern und Trägern zu wandern, die mit den Routen und möglichen Gefahren vertraut sind. Diese sind nicht nur für die Navigation wichtig, sondern auch für die Erste Hilfe im Falle von Notfällen. Obwohl die Wanderung auf den Kilimandscharo keine technischen Kletterkenntnisse erfordert, ist eine gute körperliche Fitness unabdingbar.
Die ideale Reisezeit
Die Besteigung des Kilimandscharo ist grundsätzlich das ganze Jahr über möglich, doch gibt es bevorzugte Reisezeiten, die sich durch bessere Wetterbedingungen auszeichnen. Die Trockenzeiten von Ende Juni bis Oktober und von Ende Dezember bis Februar gelten als die besten Monate für eine Wanderung. In diesen Perioden sind die Tage klar und die Nächte weniger kalt, was die Chancen auf eine erfolgreiche und angenehme Besteigung erhöht. Grundsätzlich gilt, dass die Besteigung des Kilimandscharo gut vorbereitet werden sollte. Nur so kann das Abenteuer auch sicher verlaufen und man kann mit einmaligen Erlebnissen zurückkehren.